Zwischen Solarmodulen und Paradeiser – Akademikergruppe auf Exkursion in Wien

Am 6. Mai 2025 besuchte eine 19-köpfige Student: innengruppe – bestehend aus ABO-Mitgliedern der BOKU und FH Wieselburg – zukunftsweisende Projekte im Raum Wien. Ziel war der Austausch zu innovativen Ansätzen in der Landwirtschaft, sowie die Stärkung der fachlichen und persönlichen Vernetzung.

Die erste Station führte zur Agri-PV-Anlage der Wien Energie am Solarkraftwerk Schafflerhofstraße. Die fünf Jahre alte Pilotanlage wurde in Kooperation mit der BOKU errichtet und kombiniert Photovoltaik mit Landwirtschaft. Auf den 10 Meter breiten Reihen wachsen Wintergerste, Winterweizen, Lupine, Soja und Winterdinkel zwischen bifazialen Modulen. Trotz eines Ertragsrückgangs von rund 15 % im Vergleich zur Referenzfläche – bei Soja sogar bis zu 40 % – erweist sich die Doppelnutzung von Ackerbau bzw. Schafhaltung und Stromgewinnung als vielversprechend. Technisch entscheidend: Das schwächste Modul bestimmt die Gesamtleistung.

Anschließend gewährte Merschl Gartenbau in der Hänischgasse einen spannenden Einblick in hochmoderne Glashausproduktion. Auf derzeit 7 Hektar, bald 8,5 Hektar, wachsen veredelte Tomatenpflanzen in Kokossubstrat statt Erde – ein Garant für stabile Temperaturen und gesunde Wurzeln. Dank holländischer Technik, Regenwassernutzung (20 Mio. Liter), gezielten Einsatz von Nützlingen (Hummeln) und präziser Kulturführung erreichen die Tomaten bis zu 12 Meter Länge. Am Betrieb verwenden sie zur Ernte ein einzigartiges, innovatives Kettensystem, was es so in Österreich auf keinem Gartenbau-Betrieb gibt.

Der Ausklang beim Josephiner-Maibaumaufstellen im Gasthaus zum Holunderstrauch vertiefte die Verbindung zwischen den akademischen Standorten – ein gelungener Abschluss einer fachlich fundierten Exkursion.